Für alle
Was tun, wenn Kinder nicht in den Kindergarten dürfen und überhaupt alle Nachmittagsaktivitäten ausfallen? Ein Besuch auf dem Spielplatz geht immer. Nie waren Rutsche, Schaukel und Klettergerüst so beliebt wie in den vergangenen Monaten. Gut, dass die WIRO mit 100 Spielplätzen in der ganzen Stadt für Abwechslung sorgt.
Susan Rätzel, Freiraumplanerin bei der WIRO, schaut auf die kläglichen Reste aus morschem Holz. Der Spielplatz vorm Terrassenhochhaus am Platz der Freundschaft hat seine guten Jahre hinter sich. Oder wenn man es optimistisch formuliert: Er hat sie wieder vor sich. Der alte Spielplatz verschwindet, dafür baut die WIRO einen nagelneuen – und nicht nur für die Kleinen. Neben einem Kleinkinderbereich wird es Bewegungsangebote für Schulkinder geben und sogar Geräte für Erwachsene sind geplant. Die WIRO hat alle Mieter im Wohnblock befragt, was sie sich wünschen. Etliche Bewohner haben mitgemacht. Einige Vorschläge: Kreidetafel, Netzschaukel, Kletterwand. »Was geht, wollen wir berücksichtigen.« 2021 sollen die Arbeiten beginnen.
Bei 100 Spielplätzen im Bestand gibt es immer etwas zu tun. Auch andere Spielplätze will die WIRO demnächst umgestalten – und Susan Rätzel, selbst dreifache Mutter, will mehr als Nullachtfünfzehn: Der Spielplatz im InselQuartier auf der Holzhalbinsel wird inklusiv. Die WIRO baut ein Karussell und eine Doppelschaukel, die auch Rollstuhlfahrer benutzen können. Aber damit ist es nicht getan: Das größte Problem für Kinder mit Handicap ist oft der Zugang zu den Geräten, weicher Untergrund ist eine Barriere. Darum legt die WIRO Fallschutzplatten mit Fließ aus. Die Bauarbeiten beginnen im Herbst.
In der Binzer Straße in Lütten Klein geht es noch im Sommer los: Weil der Spielplatz so gut besucht wird, erweitert die WIRO ihn um Trampolin und Karussell. Auch hier ist ein Fallschutz geplant, um einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen. »Wo immer wir einen Spielplatz erneuern oder umbauen, versuchen wir den Bedürfnissen von allen Kindern, mit oder ohne Einschränkungen, gerecht zu werden«, so Susan Rätzel. Auch der Spielplatz in der Albrecht-Tischbein-Straße in Groß Klein wird demnächst befahrbar. Außerdem bekommt der übergroße Klettereimer einen neuen Anstrich, einige Holzelemente werden ausgetauscht.