Auf Nummer Sicher
Davor ist keiner gefeit: Die Waschmaschine läuft aus. Das Wasser fließt durch die Decke bis zum Nachbarn ganz unten. Der Schaden ist immens. Wer muss die Kosten tragen? Und wie schützt man sich am besten vor solchen Katastrophen?
Der Mieter von ganz oben ist gerade ausgezogen. Leider hatte er das Wasseranschlussventil nicht ordentlich gesichert. Als nachts ein Druckstoß durch die Leitung geht, passiert das Unglück: Zwölf Wohnungen im Haus stehen unter Wasser, drei müssen zur Renovierung sogar leergezogen werden. Sascha Brinkmann, Versicherungskoordinator bei der WIRO, berichtet: Allein in den vergangenen neun Monaten gab’s bei der WIRO 900 kleinere und große Wasserschäden. Mit Kollege Benjamin Krecklow sorgt er dafür, dass die Schäden zügig behoben werden. Der gelernte Sanitärfachmann Brinkmann weiß, warum solche Malheure immer öfter passieren. »Viele Mieter schließen Haushaltsgeräte wie Herd und Waschmaschine selbst an.« Sie kaufen sich Teile im Baumarkt und wissen manchmal gar nicht genau, wie es fachmännisch geht. Sein Tipp: »Unbedingt eine Fachfirma beauftragen. Dann ist die Leistung über die Firma versichert, falls doch etwas passiert.«
Sonst könnte nämlich der Mieter zur Kasse gebeten werden, erklärt WIRO-Versicherungsfachfrau Diana Stolt. »Eine Haftpflichtversicherung schützt Mieter vor den finanziellen Folgen.« Sie deckt Schäden ab, die der Versicherte am Eigentum anderer verursacht. Beispiele: Die Badewanne läuft über und das Wasser ruiniert die Möbel der Nachbarn, durchfeuchtet Decken und Wände. Oder ein Mieter verliert den Haustürschlüssel und die komplette Schließanlage muss ausgetauscht werden. Sogar Mietsachschäden, wie ein Sprung im Waschbecken oder ein Loch im PVC-Fußboden, sind versichert. Trotzdem hat längst nicht jeder Mieter einen Vertrag. »Sie sparen an der falschen Stelle«, meint die Expertin.
Auch eine Hausratversicherung empfiehlt Diana Stolt unbedingt. Sie sichert das Inventar gegen Feuer, Leitungswasser, Sturm, Hagel, Vandalismus und Einbrüche ab. Die WIRO-Mitarbeiterin erklärt es am Beispiel Rohrbuch: »Viele Mieter verlassen sich darauf, dass der Vermieter die Kosten für das ruinierte Mobiliar übernimmt.« Fehlanzeige. »Der Eigentümer ist nur für die Gebäudehülle verantwortlich, alles Bewegliche muss der Mieter selber schützen.« Eine private Hausratversicherung ersetzt den Schaden – und zahlt sogar den Neuwert. Faustregel für die Versicherungshöhe: Pro Quadratmeter zwischen 650 und 1.000 Euro, je nach Wert der Wohnungseinrichtung.
Vier Tipps, um Schäden zu vermeiden:
Essensreste gehören nicht ins Klo- oder Abwaschbecken. Das gilt auch für Feuchttücher und Binden. Verstopfte Rohre sind Ursache für viele Wasserschäden.
Waschmaschine und Geschirrspüler sollten Mieter nur laufen lassen, wenn sie zu Hause sind. Dann können sie im Fall eines Wasserschadens schnell reagieren.
Heizung im Winter – auch bei Abwesenheit – nie auf Null stellen, mindestens auf Frostschutz. Sonst frieren die Heizleitungen kaputt.
Wer längere Zeit nicht zu Hause ist, sollte unbedingt das Hauptabsperrventil von Kalt- und Warmwasser abdrehen.