Weg frei für erste Rollifahrer-WG Rostocks
Schwellen, Treppen und zu hoch montierte Lichtschalter machen Rollstuhlfahrern das Leben in der eigenen Wohnung schwer. Der Integrative Treff e.V. gründet in wenigen Wochen die erste WG für Rollstuhlfahrer - die passende Wohnung vermietet die WIRO.
Wohngemeinschaften gibt es in Rostock viele. Aber nicht für Rollstuhlfahrer. Das liegt auch daran, sagt Antje Griese vom Integrativen Treff e.V. (IT), dass passende barrierefreie Wohnungen in der Hansestadt knapp sind. Umso mehr freut sich die Projektleiterin über die neuesten Pläne ihres Vereins: In Lichtenhagen gründet der IT in wenigen Wochen die erste Rollstuhlfahrer-WG. Die passende Wohnung vermietet die WIRO. Das Wohnungsunternehmen hat in der Mecklenburger Allee eine barrierefreie 4-Zimmer-Wohnung gebaut. Balkonelemente wurden verbreitert, Schiebetüren eingebaut, Schwellen abmontiert, Türklinken und Lichtschalter versetzt. Selbst eine behindertenfreundliche Einbauküche hat der kommunale Vermieter bestellt.
„Es waren viele Kleinigkeiten zu bedenken", sagt Bauleiterin Veronika Puls. Die WIRO-Mitarbeiterin weiß, worauf es ankommt. Sie hat schon oft den Umbau zu behindertengerechten Wohnungen betreut. „Der Bedarf steigt, da sind wir als kommunales Unternehmen gefragt."
Künftig teilen sich drei Bewohner 114 Quadratmeter mit drei Einzelzimmern und einem Gemeinschaftsraum. Die persönlichen Betreuer des Vereins unterstützen dann die WG-Partner in allen Lebenslagen - die dabei trotzdem so selbstbestimmt wie möglich leben sollen. „Das ist wie eine klassische WG, nur mit Assistenz", sagt Antje Griese. „Vor allem junge Leute nutzen unser Angebot, um bei den Eltern auszuziehen und ein eigenständiges Leben zu führen."