100 Prozent Klimaschutz
Unsere Erde gibt täglich etwa viermal mehr Energie in die Atmosphäre ab, als wir derzeit verbrauchen. Die WIRO Wohnen in Rostock setzt auf erneuerbare Energien und nutzt Geothermie. So verbessert das Unternehmen seine und die Klimabilanz der Hansestadt und schützt seine Mieter vor hohen Energiekosten.
Den Energieverbrauch halbieren und den CO2-Ausstoß um 95 Prozent verringern – das sind Rostocks Ziele für den Klimaschutz bis 2050, festgeschrieben im „Masterplan 100 Prozent Klimaschutz“. Ein gutes Stück des Weges hat die Hansestadt bereits zurückgelegt: Die jährliche CO2-Emission pro Einwohner ist von 1990 bis 2011 bereits um 55 Prozent gesunken, der Energiebedarf um 33 Prozent. Die wichtigsten Gründe für die positive Wende: die Umstellung der Energieversorgung von festen Brennstoffen auf Erdgas bis 1996 und die großen Sanierungen im Wohnungsbestand der kommunalen WIRO Wohnen in Rostock bis 2004.
„Rostock ist eine von 19 Städten in Deutschland mit finanzieller Unterstützung des Masterplans – und die einzige ostdeutsche“ sagt Ralf Zimlich. 600.000 Euro flossen dafür in die Hansestadt. Nach vielen Potenzialanalysen sei jetzt die Umsetzung gefragt, so der Vorsitzender der WIRO-Geschäftsführung – und damit vor allem die städtischen Töchter wie die WIRO Wohnungsgesellschaft. „Die Strom- und Heizungskosten haben sich für unsere 70.000 Mieter in den vergangenen 15 Jahren verdoppelt, und sie steigen weiter“. Darum setze das Unternehmen auf regenerative Energieerzeugung: beim Umbau eines Wohnblocks im Stadtteil Toitenwinkel zum Energiesparhaus, bei der Entkernung und Grundsanierung eines Hauses in Warnemünde – bei Neubauten sowieso. 2003 hat der Vermieter die ersten Fotovoltaikmodule aufs Dach gebracht. Das Hochhaus „Vitus“ im Stadtteil Schmarl mit seinen 760 Solar-Rechtecken und 220 Wohnungen ist ein Vorzeigebeispiel für Klimaschutz und Energieeffizienz: Niedrigtemperaturheizungen, gedämmte Fassaden und Holzfenster halten mehr Wärme in den vier Wänden. Im Schnitt ist der Heizungsverbrauch seit der Modernisierung um 50 Prozent gesunken. Seither kommen im Bestand der WIRO viele Technologien zum Einsatz: Insgesamt betreibt das Unternehmen heute 53 Fotovoltaik- und 24 Solarthermieanlagen, drei Wärmepumpen und eine Eisspeicherheizung.
Erdwärme: Energie vor Ort
Rostock wächst und braucht mehr Wohnraum. Die WIRO baut. Für zwei neue Quartiere legte die städtische Gesellschaft 2015 den Grundstein. Bevor das größte Bauprojekt - das InselQuartier auf der Rostocker Holzhalbinsel – jedoch gen Himmel wachsen kann, ging es erst einmal nach unten – 130 Meter tief. „Wir planen, die entstehenden 180 Wohnungen ab 2018 vollständig mit Geothermie in Verbindung mit einer Wärmepumpe zu beheizen“, erklärt der Technische Geschäftsführer, Christian Urban. 80 Erdwärmesonden wurden dafür in die Erde gebohrt. „69 Tonnen CO2-Emission können so jährlich eingespart, 545 MWh nutzbare Wärmemenge produziert werden.“ Um Brauchwasser bereitzustellen, wird Fernwärme genutzt. Die Gesamtkosten für die Anlage belaufen sich auf zirka 865.000 Euro. Gefördert wird das Projekt mit gut einer viertel Million Euro aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE).
Hintergrund: Die Erde ist Energie
Geothermie ist nicht nur landschaftsschonend, kohlendioxidarm und nach menschlichem Ermessen unerschöpflich. Sie stellt ihre Energie darüber hinaus zuverlässig, grundlastfähig und zu stabilen Preisen zur Verfügung. Die Wärme aus der Erde ist für den Verbraucher immer verfügbar, rund um die Uhr, wetterunabhängig und zu jeder Jahreszeit. Mit den bereits entwickelten Technologien ist es praktisch überall möglich, das Potenzial der Erdwärme zu nutzen: Geothermie ist Energie vor Ort. (Quelle: Geothermie.de)
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