Bewohnte Leinwand
Leuchtend und dominant schwimmt "Pelagia noctiluca" in einem Glaszylinder. Die Qualle, die seit neuestem den WIRO-Giebel in der Nobelstraße 34 ziert, ist eine Feuerqualle.
Dem Nesseltier, das auf der Fassade zirka das Dreißigfache ihrer tatsächlichen Größe misst, möchte beim Baden niemand begegnen. Aber schön ist sie.
Von der ersten Idee über die Vorarbeiten im Atelier bis zum letzten Pinselstrich brauchte Ina Wilken für ihr neuestes Kunstwerk rund sechs Monate und 140 Liter Farben und Lasuren. „Da das Haus in der Nobelstraße 34 bis 37 sowieso für einen neuen Farbanstrich vorgesehen war, passte es gut, den Ostgiebel künstlerisch aufzuwerten“, erklärt Ralf Zimlich, Vorsitzender der Geschäftsführung der WIRO. Mit dem neuesten Wandgemälde bauen der Zoo und die kommunale Wohnungsgesellschaft nach dem Eisbär am Hochhaus in der Ziolkowskistraße 9 und der Orang-Utan-Familie am Parkhaus in der August-Bebel-Straße ihre jahrzehntelange Kooperation weiter aus.
„Es hat Freude gemacht, sich mit dieser faszinierenden Spezies auseinanderzusetzen und sie mit Farbe und Pinsel an die Wand zu bringen“, sagt Ina Wilken. Bei ihren Bildern arbeitet die Künstlerin mit Schlagschnur und Meter-Raster, bei wichtigen Details auch mit Papierschablone, da es ohne Möglichkeit, das große Ganze von außen zu betrachten, nicht gelingt, die Seitenverhältnisse richtig abzuschätzen. „Glas in diesen Dimensionen zu malen, ist schon eine besondere Herausforderung. Wie nahe ich meinem Entwurf gekommen bin, sehe ich jedoch immer erst, wenn das Gerüst abgetragen wird. Das sind jedes Mal spannende Momente“, erklärt die Rostockerin. Momente, auf die es sich zu warten lohnt: „Die Nobelstraße 34 ist nicht länger nur ein Haus – sondern eine bewohnte Leinwand“, freuen sich WIRO-Geschäftsführer Ralf Zimlich und Udo Nagel mit Antje Angeli vom Rostocker Zoo.
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