Kanufreunde
Die Aschenputtel-Zeiten sind passé. Endlich steht das Vereinshaus von den »Kanufreunden Rostocker Greif« nicht mehr im Schatten der schicken Neubauten ringsherum. Der Betonbau im Gaffelschonerweg 6 ist nicht wiederzuerkennen.
Wer eine Weile nicht am Warnowufer spazieren war, staunt an der Spitze der Holzhalbinsel. Blau, schlicht, modern steht das Vereinshaus heute, wo bis vor eineinhalb Jahren ein unansehnlicher Betonklotz stand. Dirk Fiedler, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kanufreunde, zeigt stolz über das aufgeräumte Areal. »Hier ist immer Leben.« Kanuten, Drachenboot-Teams und Ocean-Ski-Fahrer trainieren.
Sportlich an alte Zeiten anknüpfen
Vor dem Schulbus-Oldtimer aus Amerika, er dient als Basis für Denny Kambs und seine SUP-Schule, sitzt eine kleine Gruppe in der Sonne. Mit der Sanierung durch die KOE ist für den Kanuverein ein langes Kapitel beendet, viele Jahre hatten die Sportler darum gekämpft. Und vielleicht sind die moderne Bootshalle, der neue Vereinsaal, Kraftraum und Sporthalle gute Voraussetzungen, um auch sportlich wieder an alte Zeiten anzuknüpfen. 1972, mit der Einweihung des neuen Bootshauses für die Kanuten vom SC Empor, haben die goldenen Jahre für die Rostocker Paddler begonnen. Die Spitzensportler holten bis zur Wende etliche Gold-Medaillen bei Weltmeisterschaften. Rostock war Olympiastützpunkt und Leistungszentrum für die DDR-Kanuten.
Kinder liegen uns besonders am Herzen
Anfang der 90er-Jahre gründeten sich aus den Überbleibseln des DDR-Sportclubs Empor die »Kanufreunde Rostocker Greif«. Leistungssport hat bis heute einen Platz, aber vor allem bietet der Verein Breitensport an. Dirk Fiedler: »Kinder liegen uns besonders am Herzen.« Die Lütten paddeln, sie spielen Tischtennis, halten sich im Winter beim Hallensport fit. 280 Mitglieder zwischen 10 und 80 Jahren hat der Verein. Nicht nur Kanuten – einige Drachenbootteams von Rostocker Firmen trainieren hier, darunter auch das WIRO-Team der WIROnauten. Ganz perfekt war‘s trotzdem noch nicht: Die Steganlage zum An- und Ablegen ist alt, die Planken lose und verwittert. Mit der Unterstützung von Rostockern, auch der WIRO, wird der Steg erneuert.