Ein junges WIRO-Haus
Ungewöhnliches Lehrstück: Vier angehende WIRO-Immobilienkaufleute aus dem dritten Lehrjahr durften ein Häuschen in Waren an der Müritz umplanen, beim Umbau mitreden und neu einrichten.
Warum Waren? Und warum ein Haus nur für Azubis? Andrea Blumenthal von der Personalabteilung erklärt’s: Alle angehenden Immobilienkaufleute der WIRO büffeln durchschnittlich 13 Wochen im Jahr an der Berufsschule in Waren. Bei zehn Azubis kommt eine Menge zusammen. »Es gestaltete sich zunehmend schwierig, bezahlbare Unterkünfte für die Schulzeiten zu finden.« Aus einer fixen Idee wurde ernst: Vor eineinhalb Jahren hat die WIRO in der Nähe der Berufsschule – und azubifreundlich im Warener Zentrum – ein Einfamilienhaus gekauft. Eine Einliegerwohnung wird fest vermietet, der Rest ist für den WIRO-Nachwuchs reserviert.
Wer kennt die Bedürfnisse und Wünsche der künftigen Bewohner besser als die Azubis selbst? Anneli Pressentin, eine der vier jugendlichen Projektbetreuer, war sofort Feuer und Flamme. »Wir durften den kompletten Umbau mitbegleiten, von der Fliesenauswahl bis zur Fassadenfarbe überall mitreden.« So haben die jungen Leute durchgesetzt, dass die Toilette im Obergeschoss zum zweiten Bad vergrößert und eine Dusche eingebaut wird. »Dann gibt es morgens vor der Schule nicht so ein Gerangel ums Bad«, lacht Lisa Rumbohm. Auch die Einrichtung der vier Schlafzimmer und der Wohnküche, vom Kleiderschrank bis zur Blumenvase, durften die Azubis aussuchen. Azubi Kristof Belitz findet: »Das war eine tolle Chance, mal in andere Abteilungen reinzuschnuppern und mit Kollegen zu arbeiten, die wir noch nicht kannten.« Beispielsweise mit Ralf Mielke, dem Bauleiter für das Projekt. Auch der vierte Auszubildende im Bunde, Tilo Damm, ist froh über die praktischen Erfahrungen. »Ich habe vorher nicht geahnt, welcher Aufwand hinter einer Baumaßnahme steckt, von der Ausschreibung bis zur Steckdosenplanung.« Die jungen Kollegen haben nicht nur was für ihren Beruf und fürs Leben gelernt, sie haben das Projekt »Azubi-Haus« auch in ihrer Abschlussarbeit vorgestellt. Im März soll das Quartier fix und fertig sein. Und dann haben die Vier nur noch einen Wunsch: »Dass wir bis zu unseren Prüfungen im Sommer möglichst viel Zeit hier verbringen können.«