Energiewende
Wohnen verbraucht viel Energie. Rund 30 Prozent der CO 2 -Emissionen gehen laut Umweltbundesamt auf das Konto von Gebäuden. Das will die WIRO ändern. Das neue Team Energie & Umwelt hat ein großes Ziel im Blick: die Energiewende.
62 Fotovoltaikanlagen, ein wachsender Elektrofuhrpark, das erste Passivhaus, Heizen mit Eis, Blühwiesen in den Quartieren. Bei allem, was die WIRO tut, ist Klimaschutz wichtig. Das große Ziel: Der Wohnungsbestand soll klimaneutral werden. »Das bedeutet nicht, dass unsere Gebäude dann gar kein CO 2 mehr ausstoßen«, erklärt Kristin Hickstein. Sie leitet das neue Team Energie & Umwelt, künftig die Steuerzentrale für Nachhaltigkeit im Unternehmen.
Viele kleine und große Schritte
»Klimaneutralität in der Wohnungswirtschaft heißt, dass man einen bestimmten CO 2 -Wert pro Quadratmeter Wohnfläche nicht überschreitet.« Auch wenn eine allgemeingültige Definition und die gesetzliche Regelung dazu in MV noch fehlen: »Fest steht, dass wir viele kleine und große Schritte in allen Bereichen gehen müssen.« Der erste Schritt: »Wir sammeln Daten, um zu sehen, wo wir stehen.« Die Energieexperten analysieren Betriebskosten und Verbräuche, filtern Häuser mit schlechter CO2-Bilanz heraus. Typische Übeltäter: Gas-Durchlauferhitzer, Dächer, die lange nicht saniert wurden oder betagte Heizungsanlagen, verschlissene Bauteile.
Schon jetzt ist klar: Die WIRO steht im Vergleich nicht schlecht da. Durch energetische Sanierungen – Dämmung, neue Fenster, Dächer und effiziente Heizanlagen – ist der Energieverbrauch deutlich zurückgegangen. Im Bestand und beim Neubau setzt die WIRO längst auf erneuerbare Energien. Seit 2017 tauscht die WIRO-Tochter WIR – Wärme in Rostocker Wohnanlagen GmbH nach und nach alle Gasheizungen aus, optimiert die Anlagen und kombiniert sie mit regenerativen Energien. Allein 49 Solarthermie-Anlagen hat die WIR seit ihrem Start vor fünf Jahren gebaut, dazu kommen Erdwärmepumpen, Eisspeicher und ein Blockheizkraftwerk.
Spagat zwischen Umweltschutz und sozialverträglichen Mieten
Das Nonplusultra aus Klimasicht: Ein Haus kann seine Bewohner autark mit Strom und Wärme versorgen. Mithilfe von erneuerbaren Energien und Energiespeichern wäre das theoretisch möglich, sagt Kristin Hickstein. Nur in der Praxis funktioniert das noch nicht. Die WIRO kann ihren Bestand nicht über Nacht klimaneutral umbauen. Zu teuer, zu unwirtschaftlich und zu wenige Fachkräfte. »Uns muss der Spagat zwischen Umweltschutz und sozialverträglichen Mieten gelingen. Die Energiewende darf Mieter finanziell nicht überlasten.« Die Lösung: »Wir müssen größer denken, ganze Quartiere und nicht nur einzelne Häuser betrachten.« Mit smarten technischen Lösungen, intelligenten Mobilitätskonzepten und Ideen für Grünraum will die WIRO dem Klimaschutz in den nächsten Jahren einen großen Schub geben.