Wie teuer wird's?

Symbolfoto mit Hand und Taschenrechner.
Foto: DOMUSIMAGES

Die Energiepreise sind seit 2021 massiv gestiegen – Gas, Öl, Kohle, Strom, CO2-Zertifikate und damit auch jede Variante der Wärmelieferung. In Abhängigkeit von den Lieferverträgen trifft es nach und nach alle Verbraucher. Die WIRO ist gesetzlich verpflichtet, ihre Mieter zu informieren, wie sich Energiekosten entwickeln.

 

Fragen zur Abrechnungspraxis an: Wolfgang Medger, Leiter Wohnungswirtschaft.

Bei den Mietern sorgt das Hin und Her um die Energiepreise für Verwirrung. Was gilt jetzt?
»Es ist wirklich nicht leicht, den Durchblick zu behalten. Selbst für unsere Betriebskosten-Profis. Es ist keine böse Absicht, dass wir die meisten Mieter noch nicht über eine Anpassung der Abschläge informiert haben. Denn uns fehlen noch viele Grundlagen, um das ausrechnen zu können.«

Eine Gas- und Wärmepreis-Bremse soll kommen ...
»Im Kern zielt der Vorschlag der Expertenkommission auf eine Kappung der Gas- und Wärmepreise für Haushalte. In einem ersten Schritt erstattet der Staat im Dezember den Wohnungsmietern einmalig die jeweilige Abschlagszahlung für Gas und Fernwärme – in Höhe des September-Abschlags. Das wird in der Betriebskostenabrechnung für 2022 berücksichtigt. Ab März 2023 soll in einem zweiten Schritt auf die Preisbremse getreten werden.«

Wie genau?
»Das muss die Politik noch festlegen. Wir sehen bisher keinen klaren Weg, wie die in Aussicht gestellte Entlastung funktionieren soll. Sobald die Vorschläge konkret ausgestaltet und gesetzlich verankert sind, informieren wir unsere Mieter. Bis es soweit ist, werden wohl noch einige Wochen vergehen.«

Abkehr von der Gasumlage, Senkung der Mehrwertsteuer auf Erdgas- und Fernwärmelieferung, ein vom Staat erstatteter Dezember-Abschlag, Preis-Bremsen und -Deckel ... Wird das alles automatisch berücksichtigt?
»Ja, bei den meisten WIRO Mietern. Acht von zehn beziehen Fernwärme. Da ist alles mit drin. Und der Preis ist bisher stabil. Ob das so bleibt, können wir nicht sagen. Denn wir wissen nicht, was in neuen Gesetzen und Verordnungen stehen wird. Fast alle anderen Wohnungen werden mit gasversorgten Anlagen beheizt. Der größte Teil davon mit Zentralheizungen, die von der WIRO-Tochter WIR betrieben werden. Auch in diesem Fall laufen Heizkosten und Warmwasser Erwärmung über die Betriebskostenabrechnung. Wegen des steigenden Gaspreises mussten die Kosten in diesem Jahr bereits angepasst werden. Wer in der Wohnung eine Therme hat und damit heizt und/oder Warmwasser erzeugt, hat dafür einen eigenen Liefervertrag mit einem Versorger. Den sollten Mieter unbedingt gut im Blick behalten.«

Stand: 20.10.2022