Wie Lego

In Lichtenhagen entsteht ein Campus der Zollhochschule für mehr als 600 Studenten.
Foto: DOMUSIMAGES

So fix wurde in Rostock noch nie gebaut. In Lichtenhagen entsteht ein Campus der Zollhochschule für mehr als 600 Studenten. Der ist besonders nachhaltig und wird in Holzmodulbauweise errichtet.

Sieben Kräne drehen sich derzeit auf der Mega-Baustelle in der Möllner Straße. Bagger und Radlader brummen, jede Menge Arbeiter wuseln über und unter der Erde. Seit Jahresanfang bauen sie Tiefgaragen, Keller und die mächtigen Fundamente aus Beton, erklärt Frank Hochbaum von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), Bauherrin des Projekts.

Im September sollen alle tragenden Elemente fertig sein, und dann geht es Schlag auf Schlag. Die Wohneinheiten werden industriell vorgefertigt, vom Fußbodenbelag bis zum Lichtschalter ist alles schon installiert – das ist modernes serielles Bauen. Für die beiden siebenstöckigen Wohnblöcke werden 620 Module aus Nadelholz nur noch aufeinandergestapelt und verbunden. Die Module baut »Kaufmann Bausysteme«, eine österreichische Firma mit einem Werk in Berlin.

Beim Hochschulgebäude läuft es etwas anders: Die beiden großen Hörsäle, Bibliothek und Mensa werden massiv gebaut, die Lehrsäle und der Verwaltungsbereich aus offenen Holzmodulen zusammengesetzt. Bereits im Februar 2025 sollen alle 1.100 Module verbaut sein. Nach dem Innenausbau und den Außenanlagen soll der Campus Anfang '26 fix und fertig sein. Im März soll das erste Semester des dualen Bachelorstudienganges »Zolldienst des Bundes« starten.

Keine zwei Jahre vom Grundstein bis zum Einzug – das wäre in herkömmlicher Bauweise nie möglich, erklärt BImA-Projektleiter Frank Hochbaum. Aber vor allem ist die Holzmodulbauweise viel nachhaltiger: Die Herstellung von Beton und Mauersteinen hinterlässt einen großen ökologischen Fußabdruck, Holz dagegen bindet CO2. Auf dem gesamten Campus wird Umweltschutz großgeschrieben: vom Gründach mit Solar über Ladesäulen für Elektroautos bis zur Zisterne für Regenwasser. Auch der Park, mit Bäumen, Rabatten, Bänken und Kunst, sorgt für gutes Klima. Von dem grünen Campus haben übrigens auch die Nachbarn etwas: Die Parkanlage ist öffentlich und für alle Rostocker zugänglich. Überhaupt wird der Hochschulstandort den Stadtteil prägen. Immerhin bringt er Lichtenhagen mehr als 600 Studenten, die bis zu vier Jahre in Rostock lernen und wohnen, und 130 Hochschulmitarbeiter.

Auf gute Nachbarschaft!
Die WIRO-Mieter des neuen Quartiers an der Möllner Straße leben vis-a-vis vom neuen Campus. Demnächst sind alle 318 Wohnungen fertig. Ein paar Wohnungen im Innenbereich sind noch unvermietet. Alle Infos: Wohnungsnavigator auf www.WIRO.de/Moellner oder Telefon: 0381 4567-4567.